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Buchvorstellung: Krankheit als Kränkung – Narzissmus und Ignoranz in pandemischen Zeiten

11. Juni 2022 - Lesungen/Buchvorstellungen

Buchvorstellung mit Diskussion:

Krankheit als Kränkung

Sars-CoV2 hat sich in vielerlei Hinsicht als Virus der Wahrheit entpuppt: Die Covid-19-Pandemie riss den Schleier von den Bedingungen der lokalen Billigproduktion, machte klar, dass die elenden Lebensbedingungen an den Ausgangspunkten der sogenannten globalen Wertschöpfungsketten nicht für ewig abgetrennt bleiben von denen an den Endpunkten: Das Abgedrängte kehrt dorthin per Tröpfcheninfektion zurück, die Realität bricht per Zoonose ein in die postmoderne Wunschwelt.
Auch hier enthüllt das Virus etwas – den maroden Zustand der öffentlichen Daseinsfürsorge zum einen, zum anderen aber, wie sehr sich Denken und Wahrnehmung bei vielen von eben jener Realität abgekoppelt haben, die in Form von Covid-19 mit Macht in den Alltag einbrach: Die Krankheit stört das Weltbild von Neoliberalen, Wohlstandschauvinisten, Nazis, Islamisten, Esoterikern, sogenannten Kulturschaffenden und Stammtischrevolutionären.

Wie die Pandemie entstand und warum sie Vorläufer besitzt und auch garantiert Nachfolger findet, ist ebenso Thema der Buchvorstellung von Uli Krug, wie die Ursachen dafür, dass eben diese Pandemie so heftig geleugnet und bagatellisiert wird.

Uli Krug, geboren 1962 in München, studierte Soziologie, Wissenschafts- und Sozialgeschichte. Er lebt in Berlin als Lektor und freier Autor und gehört zum Herausgeberkreis der Wochenzeitschrift Jungle World. Er publiziert regelmäßig zu Themen der populären Kultur und Zeitgeschichte.

Einlass: 18:30

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