Ein „Erlebnis-Wochenende“ für die gesamte Neonazi-Gemeinschaft? Warum es an diesem Wochenende ratsam ist, die Augen offen zu halten.
Am morgigen Samstag wollen Neonazis des „Syndikat 52“, der Nachfolgeorganisation der verbotenen „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL), im Raum Aachen eine „Malle-Party“ abhalten. Im Oktober 2017 fand bereits eine solche Veranstaltung als „Ballermann-Party“ in Hückelhoven statt. Was erst einmal harmlos wirken mag, ist es keinesfalls. Denn solche – meist konspirativ und nur in szenekreisen beworbene – Veranstaltungen stehen unter einem eindeutig neonazistischen Motto und dienen, genau wie andere „Freizeit-Angebote“ der Neonazis, u.a. der Rekrutierung und Unterhaltung von Nachwuchs. So fanden in der Vergangenheit zahlreiche Neonazi-Veranstaltungen nach demselben Muster in der Region statt, wie beispielsweise Konzerte der Nazi-Hool-Band „Kategorie C“, „Balladen-Abende“ oder eben besagte „Ballermann-Party“.
Das Publikum reichte meist von Kadern und dem erweiterten Umfeld der militanten Neonaziszene wie KAL oder NPD, über rechte Hooligans von „Westwall“ oder „Westfront“ bis hin zur rechtsoffenen Ultra-Gruppe „Karlsbande“ die gemeinsam zu gewaltaffinen und faschistischen Gesängen ihrem Rausch freien Lauf ließen.
Dass eine solche Zusammenstellung von rechten und gewaltbereiten Personen eine Gefahr für viele Menschen darstellt, dürfte auf der Hand liegen.
An diesem Wochenende könnte die Situation noch einmal in einem verschärften Sinne besonders sein. Denn am darauffolgenden Sonntag findet in Mönchengladbach ein Neonazi-Aufmarsch statt, zu dem zahlreiche extrem-rechte Gruppierungen aus NRW zur Teilnahme aufrufen. Anmelder ist der Hogesa-Gründer und Nazi-Hool Dominik Roeseler, der optimistisch ist, dass 500-800 Personen sich an diesem – und das dürfte durchaus relevant sein – bundesligafreien Wochenende in Mönchengladbach einfinden werden.
Ihre Teilnahme angekündigt haben unter anderem Neonazis von der NPD, der Partei „Die Rechte“, militante Kameradschaften, selbsternannte „Bürgerwehren“ und zahlreiche Hooligan-Gruppierungen. Das Ganze hat also gewaltiges Potenzial für ein „Erlebnis-Wochenende“ für Neonazis.
Wie auch immer die Beteiligung bei „Malle-Party“ und Neonazi-Aufmarsch ausfallen mag, wir halten die Augen offen und raten allen Menschen die sich an diesem Wochenende in Aachen und der Umgebung bewegen dies ebenfalls zu tun. Es ist definitiv mit einem vermehrten Auftreten von Personen aus dem rechten– und Nazi-Hool-Spektrum zu rechnen.
Haltet die Augen auf und meldet – wenn möglich – Nazi-Aktivitäten!
Antifa heißt Selbstschutz!