Wir steuern derzeit auf über drei Grad globale Erderwärmung zu. Die Politik antwortet mit einer
grünen Transformation des Kapitalismus, also einem technologisch aufgepimpten Weiter-wie-
bisher. Mit dem sogenannten „Green New Deal“ soll eine neue ökonomische Dynamik entstehen,
eine lange Welle ‚umweltfreundlichen‘ Wachstums – so die Erzählung. Allen ist klar, dass dies den
beschleunigten Klimakollaps nicht aufhalten wird.
Wie soll eine Klimagerechtigkeitsbewegung damit umgehen? Auch weiter wie bisher? Radikaler
werden? Breiter werden? Geht beides zusammen?
Spätestens seit der Zerstörung Lützeraths diskutiert die Klimagerechtigkeitsbewegung
in Deutschland über neue Perspektiven, Organisierungs- und Aktionsformen. Um die Debatte zu
zünden, wollen wir drei unterschiedliche Ansätze vorstellen. Erstens, den Ansatz von
„Soulèvement de la Terre“ aus Frankreich, der als eine Art breiter verankerte und konfrontativere
Version von Ende Gelände gelesen werden könnte. Ein ähnlicher Ansatz wird aktuell unter dem
Namen „Disrupt“ von Ende Gelände, FFF, Zucker im Tank und anderen in Deutschland Entwickelt.
Es ist Teil der größeren Strategiedebatte in der Klimagerechtigkeitsbewegung.
Drittens, den Vorschlag von Autonomen und Anarchist*innen unter dem Slogan „Switch off – the
system of destruction“, prominente Akteure der ökologischen Zerstörung klandestin-offensiv
anzugreifen.
Auf dieser Basis möchten wir gemeinsam mit Euch neue Perspektiven radikaler Praxis entwickeln